Am Dienstag den 21. November 2023 wurden zwei Familien mit einem Sonderflug nach Sri Lanka ausgeschafft. Vor knapp einem Jahr kritisierte das Migrant Solidarity Network bereits einen vom SEM durchgeführten Sonderflug. Die Polizeigewalt und Demütigungen gehen weiter.
Unser Freund, der ausgeschafft wurde und jetzt in Sri Lanka ist, schreibt uns: „I can not believe and accept it. This totally inhuman activities of the SEM.”
Polizeigewalt während der Ausschaffung
Eine Familie hat die Kämpfe gegen die Entrechtung der Menschen in den schweizerischen Nothilfelagern mitgeprägt. Sie wurde vergangenen Dienstag unangekündigt von der Polizei im Asylcamp in Enggistein abgeholt, nach Zürich-Flughafen gebracht und ausgeschafft. Unser Freund, der Vater, wurde dabei nach eigenen Angaben von einem Polizisten geschlagen, gekniffen und es wurde versucht, sein Handgelenk zu brechen. Die Spuren der Gewalt sind auch 48 Stunden nachher noch an seinem Körper zu sehen.
Die Wirtschaftslage in Sri Lanka ist katastrophal
Die Wirtschaft des Landes ist auch nach der Flucht des ehemaligen Präsidenten Gotabaya Rajapaksa im Sommer 2022 und unter dem neuen Präsidenten Ranil Wickremesinghe am Boden, vor allem die medizinische Grundversorgung ist für viele nicht gewährleistet. Auch war der aktuelle Präsident bereits sechsmal Premierminister. Die alten Strukturen und Systeme der Macht bleiben so weiterhin bestehen und bedrohen Minderheiten und Oppositionelle.
Verletzungen bei der Ausschaffung
Das MSN fordert zusammen mit weiteren NGOs wie die Schweizerische Flüchtlingshilfe oder die internationale Organisation SOS Torture den sofortigen Ausschaffungsstopp. Dass die Ausschaffungen nach Sri Lanka unter der Verantwortung von Bundesrätin Baume-Schneider weitergehen, zeugt von der weiterhin restriktiven gnadenlosen Asylpolitik der Schweiz.