“Ich habe es 24 Mal versucht. Das letzte Mal war vor 7 Tagen.” – Minderjährige erzählen von ihren Pushback-Erfahrungen

EN: “I’ve tried 24 times. The last time was 7 days ago.” – Minors tell about their pushback experiences

FR: “J’ai essayé 24 fois. La dernière fois, c’était il y a sept jours”. – Les mineurs parlent de leurs expériences de pushback

(DE / EN / FR)

Continue reading ““Ich habe es 24 Mal versucht. Das letzte Mal war vor 7 Tagen.” – Minderjährige erzählen von ihren Pushback-Erfahrungen”

Kundgebung: Bleiberecht für eritreische Geflüchtete, Familiennachzug und Evakuierung der Flüchtlingscamps in Tigray

Gestern demonstrierten über 30 geflüchtete Aktivist*innen aus Eritrea erneut vor dem Staatssekretariat für Migration. Sie übergaben den Behörden einen Brief, der die Problematik in Eritrea schildert und ihre Anliegen erläutert. Das SEM, so führten sie aus, wisse nicht genug über die Lage in Eritrea oder wolle nicht genug wissen. Durch den Bürgerkrieg in Äthiopien seien die Menschen in Eritrea auch stark betroffen: Erneut werden wieder unzählige Personen auf unbestimmte Zeit ins Militär eingezogen oder müssen Nahrungsmittel für die Armee abgeben. Wie lange die Unruhen dauern würden wisse niemand, die Region bleibe wohl wieder über Jahre instabil. Deshalb gelte es, dass die geflüchteten Menschen in der Schweiz ein sofortiges Bleiberecht erhalten und eine unbürokratischen Familiennachzug vollziehen können. «Das SEM muss seine Asylpolitik gegenüber dem eritreischen Staat überdenken. Es geht nicht, dass Eritreer*innen mit unsicherem Status in der Schweiz leben müssen!»

Aktivist*innen mit dem Mediensprecher vom SEM, Dezember 2020

SOFORTIGE LEGALISIERUNG DER RUND 300 TIBETISCHEN SANS-PAPIERS

Von TIBETISCHE SANS-PAPIERS-GEMEINSCHAFT SCHWEIZ: “Mit viel Frustration aber auch einem Gefühl von Bestärkung haben wir gestern den Artikel in der NZZ am Sonntag1 zur Kenntnis genommen. Unsere Befürchtung, dass die LINGUA-Analysen, worauf mit basierend unsere Asylgesuche abgelehnt wurden, nicht nur mangelnde Qualität, sondern eine politisch motivierte Nähe zu China aufweisen, wurde von vier unabhängigen Tibet-Experten bestätigt. Diese vier anerkannten und unabhängigen Tibetologen haben vertrauliche Akten des Staatssekretariats für Migration SEM wissenschaftlich untersucht und kamen zu einem vernichtenden Ergebnis.

Continue reading “SOFORTIGE LEGALISIERUNG DER RUND 300 TIBETISCHEN SANS-PAPIERS”

Demo: Eritrea ist eine Diktatur, kein Staat für Migrationspartnerschaften

Heute demonstrieren (geflüchtete) Aktivist*innen aus Eritrea und anderen Ländern vor dem Staatssekretariat für Migration (SEM). Das SEM hätte den Auftrag für den Schutz von uns Migrantinnen und Migranten in der Schweiz zu sorgen. Leider haben Geflüchtete aus Eritrea in der Schweiz Probleme und das SEM hilft nicht, diese zu lösen. Auf die Probleme wollen die Demonstrierenden heute aufmerksam machen. “Es kommt uns vor, als wären wir von einem Ort der schlimmsten Ängste – Eritrea – in einen weiteren Ort der Ängste geflohen – in die Schweiz” sagen die Demonstrierenden.

Continue reading “Demo: Eritrea ist eine Diktatur, kein Staat für Migrationspartnerschaften”

Stimmen nach der Demo gegen Isolation

“Wir müssen gesehen und gehört werden. Deshalb haben wir protestiert. Die Schweiz soll wissen wie es uns geht. Sie soll sich mit Menschlichkeit auseinandersetzen. Die Demo war gut. Doch die Medien haben schlecht berichtet. Es war nur wichtig was die Polizei macht. Warum schreiben die Medien nicht mehr über unsere Anliegen, Probleme und Vorschläge. Ich habe schon viele Interviews gegeben, doch veröffentlicht wurden sie nie. 

Continue reading “Stimmen nach der Demo gegen Isolation”

Demonstration für eine Lebensperspektive trifft auf Polizeigewalt.

Impressionen von der Stop Isolation Kundgebung fotografiert am Dienstag 22. September 2020 in Bern. (Manuel Lopez)

Gestern haben mehrere hundert Geflüchtete aus der ganzen Schweiz gesagt: Genug ist genug! Jetzt nehmen wir uns die Strasse. Die geflüchteten Aktivist*innen haben sich selbstbestimmt in Bern zu einer Demonstration versammelt. Der Staat hatte darauf nur eine Antwort: Repression und brutale Polizeigewalt, die Verletzte forderte. Die Innenstadt und der Zugang zum Bundesplatz wurden abgesperrt, damit die geflüchteten Frauen, Männer und Kinder ihre Anliegen nicht auf dem Bundesplatz  vor dem tagenden schweizer Parlament vorbringen konnten. Dort, wo die rassistischen Gesetze beschlossen worden sind.

Continue reading “Demonstration für eine Lebensperspektive trifft auf Polizeigewalt.”

Demonstration gegen Isolation von Polizei blockiert

Bilder und Videos

Heute demonstrieren geflüchtete Migrant*innen mit negativen Asylentscheid in Bern gegen ihre Isolation durch das Asylsystem. Mehrere hundert – darunter auch zahlreiche Kinder und Menschen mit Behinderungen – sind aus Bern, Zürich, Basel, Jura, Freiburg und anderen Kantonen angereist, um in der Hauptstadt Respekt, Würde und Aufenthaltsbewilligungen für alle zu fordern. Als abgewiesene Asylsuchende leben alle in Rückkehrzentren. Als (geflüchtete) Migrant*innen aus nichteuropäischen Staaten brauchen dringend Gleichbehandlung mit Schweizer*innen und mit europäischen Migrant*innen. Die alltägliche Gewalt im Asylsystem und die Zwangsabschiebungen sind diskriminierend und müssen endlich enden.

Polizei blockiert Demo mit Tränengas, Wasserwerfer und Gummischrot
Die geplante Route durch die Innenstadt zum Bundesplatz konnte nicht wie geplant gegangen werden. Direkt nach der Schützenmatte blockierte die Polizei die Strassen Richtung Innenstadt. Die Demo führte dann über die Lorraine und über Kornhausbrücke, wo die Polizei Gewaltmittel einsetze. Mehrere Personen darunter auch Kinder leiden nun unter den Folgen. Einige mussten ins Spital gebracht werden. Beim Waisenhausplatz legten die Demonstrierenden eine Schweigeminute ein. Seit der Einführung des verschärften Asylregimes haben sich mindestens zwei Personen das Leben genommen. In der Öffentlichkeit werden die Verstorbenen, wie Massoud, der sich kurz nach dem Negativentscheid umbrachte, todgeschwiegen.

Aktuell räumt die Polizei die Bollwerkkreuzung, die bisher vorhin von den (geflüchteten) Aktivist*innen blockiert war. Doch die Demo zieht weiter Richtung Bundesplatz.

Es ist nicht die erste Demonstration von geflüchteten diesen Sommer. Ihre Kritik und ihre Forderungen bleiben:

Aufenthaltsbewilligungen und eine Perspektive zum Leben
Keine Isolation und keine Gewalt in Asylcamps
Keine ständigen Bussen und Haftstrafen wegen „illegalem Aufenthalt
Keine Abschiebungen
Würde, Respekt und gleiche Rechte für alle