Am 15. Februar 2022 wurde Nesurasa zuletzt von einem Zimmermitbewohner gesehen. Sein Leichnam wurde erst am Freitag darauf auf einem Feld ungefähr 500m vom Rückkehrcamp Gampelen entfernt gefunden. #IsolationKills
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Dem Wunsch der Familie, eine Autopsie durchzuführen und den Leichnam nach Sri Lanka zu transportieren wurde nicht nachgegangen: dies war laut dem Migrationsdienst zu teuer. Erst nach zwei Wochen Druck auf die Behörden durch Mitglieder von Stop Isolation wurde Nesurasas Tod der Familie offiziell von den Schweizer Behörden mitgeteilt.
Nesurasa war verheiratet und hatte drei Kinder. Während seinen sieben Jahren Aufenthalt in der Schweiz wollte er seiner Familie Geld nach Sri Lanka schicken, welche darauf angewiesen sind. Als illegalisierte Person hatte er kein Recht auf Arbeit und mit den acht Franken Nothilfe pro Tag konnte er kaum seine eigene physische Existenz sichern. Dass er seine Familie nicht finanziell unterstützen konnte, hat ihn neben all seinen weiteren Sorgen nachts nicht schlafen lassen.
Schutzsuchende Menschen, die keine weisse Hautfarbe haben, werden durch rassistische Gesetze in die Illegalisierung gedrängt und ihre Existenz wird per se kriminalisiert. Was uns, unseren zahlreichen Geschwistern wie Sezgin und Nesurasa zustösst, ist systematische Gewalt und Folter durch den Schweizer Staat, ein Helvetzid! Für Nesurasas Freund:innen und Familie steht fest, dass die zuständigen Behörden und das Schweizer Asylsystem mitverantwortlich seinen Tod sind.
Wie viele Menschen müssen noch sterben, damit die Schweiz eingesteht, dass ihr rassistisches und menschenverachtendes Asylregime nicht funktioniert?!