Schutz und Perspektive für abgewiesene geflüchtete Iraner*innen!

Kundgebung am 31. Oktober, 14:00
auf dem Bundesplatz Bern

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In Iran werden die Grundrechte der Bevölkerung – insbesondere die Grundrechte von FINTA-Personen und Minderheiten – systematisch und gewaltvoll unterdrückt. Selbst wer die Flucht schafft, muss damit rechnen, im Ausland vom iranischen Geheimdienst bespitzelt zu werden. Trotzdem weisst die Schweiz noch immer mehr als die Hälfte aller Asylgesuche von Iraner*innen zurück und ordnet deren Ausschaffung in den Iran an. Nach wie vor finden Ausschaffungen in der Iran statt. Wir fordern dringend eine Praxisänderung gegenüber abgewiesenen iranischen Asylsuchenden.

Im Iran gibt es keine Sicherheit.

Am 7. Februar 2023 veröffentlichte der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Iran einen erschütternden Bericht: Das Regime geht willkürlich gegen Menschen vor. Besonders trifft es Frauen, Kinder und Jugendliche, sowie Angehörige von Minderheiten. Ohne Rücksicht auf Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte lässt das Regime töten, foltern, misshandeln, verhaften und verurteilt Menschen aufgrund erzwungener Geständnisse.

Selbst in der Schweiz werden geflüchtete Iraner*innen vom Regime überwacht.

Laut dem Nachrichtendienst des Bundes gibt es «Erkenntnisse, die auf eine Intensivierung der nachrichtendienstlichen Aktivitäten Irans in der Schweiz hindeuten.» Wenn geflüchtete Personen durch den iranischen Geheimdienst in der Schweiz überwacht werden und es teilweise zu Drohungen kommt, zeigt dies, dass sie vom Regime als Feinde betrachtet werden. Iranerinnen und Iraner, die in der Schweiz ihr Recht auf freie Meinungsäusserung wahrnehmen und gegen das iranische Regime demonstrieren, müssen davon ausgehen, dass sie im Iran dafür zur Rechenschaft gezogen werden können.

Ausschaffungen nach Iran sind unzulässig und unzumutbar.

In Anbetracht der desolaten Menschenrechtssituation im Iran verletzt eine zwangsweise Ausschaffung in den Iran das Non-Refoulement-Prinzip und ist deshalb unzulässig. Dieses Prinzip verbietet die Rückführung von Personen, die Verfolgung, Folter, unmenschliche Behandlung und ernsthafte Menschenrechtsverletzungen befürchten (Art. 3 EMRK). Im Iran herrscht allgemeine Gewalt aufgrund der gewaltsamen Repressalien gegen Kritiker*innen und den Mangel an Rechtsstaatlichkeit. Somit ist eine zwangsweise Ausschaffung auch unzumutbar (Art. 83, Abs. 4 AiG).

Betroffene und Verbündete fordern dringend eine Perspektive für abgewiesene geflüchtete Iraner*innen.

Abgewiesene geflüchtete Iraner*innen befinden sich in einer unmöglichen Situation: In der Schweiz werden ihnen jegliche Zukunftsperspektiven verwehrt, im Iran droht ihnen Verfolgung, Gewalt und Schlimmeres.

Unter dem Namen «Empathie und Einheit» organisieren sich schweizweit abgewiesene geflüchtete Iraner*innen, um für einen Ausweg aus dieser Situation zu kämpfen. In einem ausführlichen Brief haben sich Betroffene im Juni 2023 direkt ans Staatssekretariat für Migration gewandt. Ihre Forderungen sind klar:

Wir können nicht zurück. Deshalb fordern wir, mit geregeltem Aufenthalt in der Schweiz bleiben zu können. Wir möchten uns in die Gesellschaft integrieren und das Recht haben, ein normales Leben zu führen.

Als abgewiesene Geflüchtete befinden wir uns – teilweise seit sehr langem – in einer sehr schwierigen Situation. In der Nothilfe haben wir kein Recht auf ein normales Leben. Dies trifft besonders die Kinder und Jugendlichen unter uns. Sie wachsen in grosser Unsicherheit und ohne Möglichkeit auf, ihr Potenzial zu verwirklichen. Zu oft führt all dies zu körperlichen Krankheit, psychischen Verletzungen, Depression und Suizidalität.

Wir können nicht weiter in dieser hoffnungslosen und rechtlich schwierigen Situation in der Schweiz verharren.

(Gruppe «Empathie und Einheit» in ihrem Brief an das Staatssekretariat für Migration Juni 2023)

Trotzdem beharrt das SEM in seiner Antwort darauf, dass Ausschaffungen in den Iran weiterhin stattfinden können.

Wir rufen auf zum Protest am 31. Oktober um 14:00 auf dem Bundesplatz in Bern

Die Kundgebung ist amtlich bewilligt. Transparente und Schilder, die die Forderungen unterstreichen, sind willkommen. Symbole, Portraits oder Flaggen von Parteien oder exilpolitischen Gruppen sind unerwünscht.


FR

En Iran, les droits fondamentaux de la population – en particulier les droits fondamentaux des personnes FINTA (féminin, intersexuées, non binaires, trans et agender) – sont systématiquement et violemment réprimés. Même celles et ceux qui parviennent à fuir doivent s’attendre à être espionnés à l’étranger par les services secrets iraniens. Malgré cela, la Suisse continue de rejeter plus de la moitié des demandes d’asile déposées par des Iranien·X·ne·s et ordonne leur expulsion vers l’Iran. Des expulsions vers l’Iran continuent d’avoir lieu.

Les Iranien·X·ne·s débouté·X·e·s se trouvent dans une situation impossible : en Suisse, ils et elles sont privé·X·e·s de toute perspective d’avenir, en Iran, ils et elles sont menacé·e·s de persécution, de violence et pire encore. La pression et l’insécurité entraînent des maladies physiques, des dépressions et des tendances suicidaires.

Nous demandons de toute urgence une sortie de cette situation. Toutes les personnes ayant fui l’Iran, y compris celles qui ont été déboutées avant la révolution iranienne, ont aujourd’hui besoin de protection et de perspectives.

(Le rassemblement est organisé par le groupe « Empathie et unité » – une association auto-organisée de réfugié·X·e·s iranien·X·ne·s, en collaboration avec le Migrant Solidarity Network. La manifestation est autorisée. Les banderoles et les pancartes soulignant les revendications sont les bienvenues. Les symboles, portraits ou drapeaux de partis ou de groupes politiques en exil ne sont pas souhaités.)


FA

تجمع در تاریخ سی و یکم اکتبر در مقابل مجلس سوئیس در شهر برن برای حمایت و چشم انداز از پناهندگان ایرانی بدون جواب.

در ایران حقوق اولیه مردم به ویژه حقوق اولیه دگر باش های جنسی بصورت سیستماتیک و با خشونت سرکوب میشود. حتی کسانی که موفق به خروج از کشور می‌شوند باید این انتظار را داشته باشند که توسط پلیس مخفی ایران در خارج کشور مورد جاسوسی قرار میگیرند.
علیرغم این موضوع کشور سوئیس درخواست بیش از نیمی از پناهجویان ایرانی را رد میکند ‌و دستور بازگشت آنها به ایران را صادر می‌کند. این کار همچنان ادامه دارد.

پناهندگان ایرانی که فاقد جواب هستند خود را در یک شرایط غیر ممکن میبینند چراکه آنها در سوئیس از هرگونه چشم انداز محروم هستند. در ایران با آزار و اذیت ، خشونت و بدتر از اینها با تهدید روبرو هستند. فشار و عدم اطمینان منجر به بیماری های روحی و جسمی و بعضا خود کشی شده است.

ما فورا خواستار راه برون رفت از این شرایط هستیم. همه پناهندگان ایرانی از جمله کسانی که قبل از این انقلاب درخواستشان مورد قبول واقع نشده ، نیاز به یک حمایت و چشم انداز دارند.

( تظاهرات تصویب شده است . بنرها و هرگونه نوشته که مرتبط با هدف گروه باشد مورد استقبال قرار می‌گیرد اما از آوردن هرگونه پرچم و یا نوشته ای که مربوط به حزب سیاسی خاصی می‌باشد خوداری فرمائید)