Isolation Kills | 31.3.22 | 14 Uhr | Waisenhausplatz | Bern

Am 15. Februar 2022 wurde Nesurasa zuletzt von einem Zimmermitbewohner gesehen. Sein Leichnam wurde erst am Freitag darauf auf einem Feld ungefähr 500m vom Rückkehrcamp Gampelen entfernt gefunden. #IsolationKills

Ohne die genaue Todesursache und den Todeszeitpunkt zu kennen, liessen die Behörden den Leichnam von Nesurasa kremieren, obwohl seine Familie dies ausdrücklich nicht wollte!

Stop Isolation

English, Tigrinia, Amarisch

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Petitionsübergabe: “Wir bleiben in Biel-Bienne”

DE: Freitag | 25. März | 13 Uhr | Mühlebrücke 5 | Biel

FR: Remise de pétition | vendredi | 25 mars | 13h | Mühlebrücke 5 | Bienne

54 Bewohnende des Nothilfe-Camps Bözingen haben eine Petition mit vier Forderungen unterzeichnet. Die Petition wurde „Stop Isolation Bözingen“ – Gruppe von Bewohnenden – gestartet und vom Migrant Solidarity Network unterstützt. Was wird gefordert?

  • Wir wollen in Biel bleiben und nicht an einen abgelegenen Ort isoliert werden.
  • Wir wollen, dass Kinder weiter hier zur Schule gehen können.
  • Wir wollen in Wohnungen leben dürfen.
  • Wir brauchen Aufenthaltsbewilligungen für eine Perspektive.
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Hungerstreik vor dem SEM in eisiger Kälte

Nazary und Shekib, die seit mehr als 6 Jahren in der Schweiz leben und deren Asylgesuche abgelehnt wurden, machen seit Mittwoch, den 1. Februar 2022 einen Hungerstreik vor dem SEM. Nazary und Shekib haben eine Bewilligung bis am 10. Februar ihren Hungerstreik vor dem SEM durchzuführen. Sie fordern endlich ein Bleiberecht. Dies nicht nur wegen der prekären und rechtlosen Lage in der Schweiz, in der sie seit Jahren stecken, sondern damit sie einen Familiennachzug organisieren können. Ein Ding der Unmöglichkeit ohne legalisierten Status in der Schweiz. Aktuell fordern sie zudem ein humanitäres Visum für ihre Familienangehörigen aus Afghanistan. 

Hungerstreik vor dem SEM aufgrund der Lage als abgewiesene afghanische Geflüchtete in der Schweiz (Januar 2022)
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Erfolg: Afghanische Geflüchtete erhalten ab jetzt mindestens einen F-Ausweis

یک گام موفقیت برای پناهندگان اهل افغانستان در کشور سوئیس:
پناهندگان افغانستانی از اکنون حداقل اقامت موقت نوع “F” دریافت خواهند کرد.
بالاخره دبیرخانه ادره مهاجرت سوئیس نیز حداقل تقاضای ما را پذیرفت که افرادی که از افغانستان به سوئیس فرار کرده اند یا میکنند حفاظت صورت می‌گیرد.

Success: Afghan refugees now receive at least an F permit

Succès : les réfugié∙es afghan∙es obtiennent désormais au moins un permis F
Türkisch

Gegen die Taliban sein, heisst auch Solidarität mit geflüchteten Afghan*innen
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Ein Hilferuf aus dem Camp Sonnenberg in Vilters St. Gallen

Asylcamp Sonnenberg 2021

Ein Hilferuf gelangte letzte Woche ans Migrant Solidarity Network. Es waren verzweifelte Menschen, die im Nothilfecamp in Sonnenberg in St. Gallen leben müssen. Der Sonnenberg liegt in Vilters-Wangs im Kanton St. Gallen, gut eine Stunde zu Fuss nach Sargans, dem nächsten grösseren Ort. Es leben 80 Menschen im Camp – viel zu viele auf kleinem Raum. 

  • Die Menschen im Camp erhalten kein Geld, sondern ausschliesslich Sachabgaben. Das bedeutet, das Essen wird geliefert zu spezifischen Zeiten: um 7.30 Frühstück, um 12.00 Mittagessen, um 17.00 Uhr Abendessen. Möglichkeiten zum Selberkochen gibt es nicht. Wer die Mahlzeit verpasst, erhält sie erst am nächsten Tag wieder. Gerade für Personen mit Kindern ist diese fixe Essenszeit schwierig. Dazwischen gibt es keinen Zugang zu Lebensmitteln.  
  • Die Personen erhalten die Nothilfe nicht in Geldform. Trotzdem müssen sie für Hygieneprodukte, wie zum Beispiel Binden und Tampons, aber auch Seife und Shampoo (einen Franken) bezahlen. Ein unmöglicher Umstand ohne finanzielle Mittel.
  • Die Türen des Camps schliessen um 22 Uhr. Kommen die Bewohnenden später nach Hause, wird ihnen der Einlass verweigert und sie müssen die Nacht ausserhalb des Camps verbringen.
  • Viele Menschen werden unter diesen Bedingungen psychisch krank. Sie leiden unter Depressionen, Schlafstörungen, Hoffnungslosigkeit. 

Es gibt Personen, die schon seit acht Jahren in der Nothilfe leben müssen und davon schon lange Zeit im Sonnenberg, ohne Selbstbestimmung über ihre Zeit und ohne Geld. Nun regt sich Widerstand. Die Personen im Camp sind nicht mehr bereit unter diesen menschenunwürdigen Bedingungen zu leben. Sie wollen die unhaltbaren Zustände jetzt an die Öffentlichkeit bringen und appellieren an die Solidarität von allen. 

Ein MSN-Aktivist besuchte das Camp und hat über die Zustände ein Video gemacht:

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=263781878922018&id=100023489117328&sfnsn=mo,

Polizeigewalt: Mehdi wird noch vor Prozessende abgeschoben

Mehdi wurde im Juni in Bern Opfer von rassistischer Polizeigewalt. Statt Mehdi zu unterstützen, damit er sich juristisch gegen die Polizei wehren kann, liess der Berner Migrationsdienst den abgewiesenen Asylsuchenden gestern nach Deutschland abschieben. Dabei ist sein Prozess gegen die gewalttätigen Polizist*innen noch am laufen.

„Die Behörden schützen sich gegenseitig“

Migrant Solidarity Network
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Black-Friday: Halbtax-Aktion antirassistisch nutzen

Diese Woche kostet das Halbtax-Abo der SBB 92.50 Franken statt 185 Franken. Das Migrant Solidarity Network will viele davon für abgewiesene Asylsuchende kaufen.

Wer macht mit und kann uns das Geld für ein oder mehrere Abos überweisen bis am Donnerstag, 25. November? Wir organisieren das Verteilen. 

Ein Halbtax hilft abgewiesenen Asylsuchenden doppelt:

  • Ohne Halbtax reichen die 8-10 Franken Nothilfe pro Tag fast nie, um der geographischen Isolation der abgelegenen Camps mit dem Zug oder dem Bus minimal zu entkommen.
  • Ohne Halbtax können sich abgewiesene Personen nicht ausweisen. Überall, wo 3G verlangt ist, werden sie trotz COVID-Impfung oder COVID-Testresultat ausgeschlossen, weil sie sich nicht ausweisen können. Das erhöht die ohnehin grosse soziale Isolation.

Kontoangaben:

Bleiberecht Bern
3000 Bern
IBAN: CH72 0900 0000 6024 4887 5.
Vermerk: «Halbtax-Aktion»

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Free Mehdi

DE: Unser Ziel ist es, durch unserer Präsenz zu zeigen, dass Mehdi nicht alleine ist und dass das Rassismusproblem innerhalb der Polizei und allen gesellschaftlichen Strukturen bekämpft werden muss. Rassistische Gewalt darf nicht ohne Folgen bleiben und muss bekämpft werden. Wir wenden uns mit unseren Forderungen an die Öffentlichkeit und an die betroffenen Institutionen.

FR: Notre objectif est de montrer par notre présence que Mehdi n’est pas seul et que le problème du racisme doit être combattu au sein de la police et de toutes les structures sociales. La violence raciste ne doit pas rester sans conséquences et doit être combattue. Nous nous tournons avec nos demandes vers le public et les institutions concernées.

Wir schauen hin und beobachten den Fall schon von Beginn an. Noch einmal sehen wir an der gewaltvollen Polizeiaktion und dem Schicksaal von Mehdi, dass Rassimus in der Polizeiarbeit ein strukturelles Problem ist und dass vor dem Gesetz nicht Alle Menschen gleich sind (währenddem die Täter*innen weiter als Polizeibeamt*innen im Dienst sind, sitzt Mehdi als illegalisierter Mensch seit 21 Wochen im Gefängnis).
People on the Move werden systematisch kriminalisiert und in die Armut gedrängt.

Nous surveillons et observons l’affaire depuis le tout début. Une fois de plus, l’action violente de la police et le sort de Mehdi nous montrent que le racisme dans le travail de la police est un problème structurel et que tout le monde n’est pas égal devant la loi (alors que les auteurs continuent à travailler comme policiers, Mehdi est en prison depuis 21 semaines en tant que personne illégalisée).
Les personnes en mouvement sont systématiquement criminalisées et poussées dans la pauvreté.

EN: Our goal is to show through our presence that Mehdi is not alone and that the problem of racism must be fought within the police and all social structures. Racist violence must not remain without consequences and must be fought. We turn with our demands to the public and to the institutions concerned.

We are watching and observing the case from the very beginning. Once again we see from the violent police action and the fate of Mehdi that racism in police work is a structural problem and that not all people are equal before the law (while the perpetrators continue to work as police officers, Mehdi has been in prison for 21 weeks as an illegalised person).
People on the Move are systematically criminalised and pushed into poverty.