Infoveranstaltung im Kino der Reithalle

From Tripoli to Geneva – Amplify the Voices of Refugees in Libya

7. Dezember 2022 | 19.00 | Kino in der Reitschule | Neubrückstrasse 8 | Bern

Vor einem Jahr haben tausende Geflüchtete mehr als 100 Tage lang vor dem UNHCR-Büro in Tripolis protestiert: ein Akt der Selbstorganisation und des Widerstands unter härtesten Bedingungen.

An der Veranstaltung am 7. Dezember informieren und diskutieren Menschen, die Teil der Protestbewegung in Libyen sind und Menschen, die sich solidarisch mit den Protesten zeigen, über die Situation in Libyen, die Protestbewegung und die Dringlichkeit, diese Proteste am 9. und 10. Dezember in Solidarität mit Refugees in Libya vor das UNHCR-Hauptquartier in Genf zu tragen.

David Yambio, der die Proteste in Tripolis maßgeblich mitorganisiert hat und sich nach deren Niederschlagung aus Repressionsgründen monatelang versteckt hielt, bevor ihm die selbständige Flucht nach Italien gelang, wo er mittlerweile als politischer Geflüchteter anerkannt wurde.

Luam von United4Eritrea und Hagen Kopp, beide Teil des transnationalen Netzwerks “Solidarity with Refugees in Libya», das sich in Europa zur politischen und materiellen Unterstützung gegründet hat und gemeinsam mit «Refugees in Libya» die Protesttage in Genf mitorganisiert. 

Refugees in Libya forderten:

  • Evakuierung aller Geflüchteten in sichere Länder
  • eine faire Behandlung aller Geflüchteten durch das UNHCR Libyen
  • Keine EU-Finanzierung der sogenannten libyschen Küstenwache und der Internierungslager in Libyen
  • Gerechtigkeit für die Ermordeten, Gefolterten und willkürlich Inhaftierten – ein Ende der Straflosigkeit für die Menschenrechtsverbrechen in Libyen
  • Unterzeichnung der Genfer Flüchtlingskonvention durch Libyen

Die Demonstrierenden wurden bedroht und angegriffen und hielten trotzdem an ihren Forderungen fest. Auch wenn am 10. Januar hunderte Demonstrierende inhaftiert wurden sind die Forderungen nach wie vor aktuell und die Kämpfe gehen in verschiedenen Formen weiter. 

Bis heute werden in Libyen Tausende von Menschen missbraucht, ausgebeutet, inhaftiert und getötet – dank europäischer Gelder und unter passiver Beobachtung des UNHCR. Deshalb müssen die Proteste weitergehen – nicht nur in Libyen, sondern auch vor der UNO in Genf.