Update und weiteres Programm von #Wirbleiben in Biel und SoliBiel

In Solidarität mit den Bewohnenden des Rückkehrcamp Bözingen besetzt das Kollektiv «SoliBiel/Bienne» seit der Nacht auf Sonntag das ehemalige Altersheim «Oberes Ried» in Biel. Die Besetzung will zeigen, dass es beispielsweise im «Oberen Ried» Platz hätte, um die Forderung #WirbleibeninBiel umzusetzen (mehr Infos, was bisher gelaufen ist)

Die Menschen im Haus warten immer noch auf eine Reaktion der Behörden, bevor die Transfers der Menschen aus Bözingen nächste Woche (27. und 29. Juni) stattfinden.
In der Zwischenzeit setzten die Behörden ihre Bemühungen zum Transfer der Menschen relativ unbeirrt fort: Am Freitag fand ein «Besuchstag» in Enggistein statt, wo die Behörden die Zustände schönredeten und die Bewohnenden nicht zu Wort kamen. Der zuständige Sicherheitsdirektor Müller sagte an diesem Tag gegenüber TeleBern, dass eine Nutzung des Oberen Rieds wie auch sämtlicher anderen in Frage kommenden Gebäude in der Stadt Biel nicht möglich sei. Hier gehts zum Video.

Ausserdem gab der Kanton Bern bekannt, dass er einen Standort für jene Familien französischer Sprache, welche im Juli das Camp Biel-Bözingen verlassen müssen gefunden habe: Sie werden ab Mitte Juli in einem Gebäude des Kantons Bern in Bellelay im Berner Jura isoliert.

Mittlerweile kritisieren auch die Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA) sowie Amnesty Schweiz den Kanton Bern für seine Ignoranz gegenüber den Empfehlungen der Nationalen Kommission zur Verhütung von Folter (NKVF). Der Bericht der NKVF erklärt erneut, was die Bewohnenden schon seit Jahren sagen: Ausgehend von den Überprüfungsfaktoren schafft die Rückkehrzentren nach Ansicht der Kommission eine kritische Situation für alle Bewohnenden und eine unmenschliche Situation für Kinder und ihre Familien. Der Bericht hatte u.a. weitere Transfers nach Gampelen als «unzumutbar» bezeichnet. (S. 5 im Bericht). Trotzdem möchte der Kanton nächste Woche duzende Menschen genau dorthin zwangsverlegen. 

Die Seebrücke Schweiz hat ausserdem die Petition «Wir bleiben in Biel – Würdiges Leben für alle!» gestartet, die alle unterzeichnen können.

Hier sind die Reaktionen der unterschiedlichen Organisationen, Politiker*innen und Behörden zusammengefasst.

Um den Widerstand in Biel aufrechterhalten zu können, braucht es nun unbedingt Unterstützung und Solidarität! So hat z.B. die Bruch-Besetzung in der Luzerner Innenstadt sich mit Solibiel solidarisiert und ein Transparent ausgehängt. Auch in Biel hängen bereits vereinzelt Transparente an den Häusern. Mögen weitere folgen!

Die Transfers stehen nächste Woche an und wir wollen die nächsten Tage nutzen, um die Forderungen von #WirbleibeninBiel nochmals klar und deutlich zu machen! Darum, alle auf nach Biel! Bringt gerne Transpis oder ähnliches mit, mobilisert eure Freund*innen und bringt euch ein!

Hier das Programm der nächsten Tage:

  • Sa, 25. Juni ab 16:00: Präsenz auf dem Zentralplatz (bringt Transpis mit)
  • Mo, 27. und Mi. 29. Juni: Transfers aus Bözingen in die anderen Camps. Präsenz zeigen.
  • Weiterhin: mit dem Haus solidarisch sein, vorbei gehen, Essen bringen u.s.w. ( Oberes Ried, Paul-Robert-Weg 21, 23, 25)