Solidarity with the hunger strikers in the Camp Lipa in Bosnia

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DE: Solidarität mit den Hungerstreikenden im Camp Lipa in Bosnien.
FR: Solidarité avec les grèvistes de la faim au camp Lipa en Bosnie.

EN: In the camp Lipa at the Bosnian border to Croatia, more than 500 ( refugee ) migrants have started a hunger strike since New Year’s Day. On signs they hold demands and statements of critique: “We want help from the EU!” “Where are the human rights organizations? Help!” “We are immigrants but we are not criminals!” “We are not animals. We are human beeings”. Yesterday, they stopped the hungerstrike without success.

Solidarity and action of everybody is urgently needed: For the hunger strikers. For all ( refugee ) migrants on the Balkan route. Against the violence of the European border regime.

Some people of the Migrant Solidarity Network are currently in Bihać at the Bosnian-Croatian Border. Do you want to set a helpful sign against the consequences of isolation, surveillance, pushbacks and dehumanization and share your money for food, clothes and shoes for People on the move? They will make your shared accessible on the ground. Payments to the account of Bleiberecht Bern, IBAN: CH72 0900 0000 6024 4887 5. Note Bihać. More informations.

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FR: Solidarité avec la grève de la faim menée au camp Lipa en Bosnie
Dans le camp de Lipa, à la frontière bosniaque avec la Croatie, plus de 500 migrants (réfugiés) ont entamé une grève de la faim depuis le Nouvel An. Sur les panneaux, ils affichent des revendications et des critiques : ” We want help from the EU “, ” Where are the human rights organizations ? Nous sommes des immigrants mais pas des criminels ! “Nous ne sommes pas des animaux. Nous sommes des êtres humains”

La solidarité et des actions de nous tou-te-s sont nécessaires: Pour les grévistes de la faim. Pour tous les migrants ( réfugiés ) sur la route des Balkans. Contre la violence du régime frontalier européen.

Certains membres du Migrant Solidarity Network sont actuellement présents près de la frontière bosno-croate. Vous voulez donnez un signe utile contre les conséquences de l’isolement, de la surveillance, des pushbacks et de la déshumanisation et partager votre argent pour la nourriture, les vêtements et les chaussures des migrant.e.s (en fuite) ? Ils rendront votre partage accessible sur place. Versements sur le compte de Bleiberecht Bern, IBAN: CH72 0900 0000 6024 4887 5. Note Bihać.


DE: Im Camp Lipa an der bosnischen Grenze zu Kroatien sind über 500 (geflüchtete) Migrant *innen an Neujahr in einen Hungerstreik getreten. Auf Schildern hielten sie Forderungen und Kritikpunkte fest: „We want help from the EU!“„Where are the human rights organizations? Help!“ „We are immigrants but we are not criminals!“ „We are not animals. We are human beeings“. Gestern endete der Hungerstreik ohne Erfolg.

Solidarität und Handeln von uns allen ist dringend gefragt: Für die Hungerstreikenden. Für alle (geflüchteten) Migrant*innen auf der Balkan Route. Gegen die Gewalt des europäische Grenzregimes

Einige vom Migrant Solidarity Network sind derzeit in der Nähe von Lipa an der Grenze zu Kroatien. Willst du ein hilfreiches Zeichen gegen die Folgen von Abschottung, Überwachung, Pushbacks und Entmenschlichung setzen und dein Geld teilen für Nahrungsmittel, Kleider und Schuhe für (geflüchtete) Migrant*innen? Sie werden dein Geteiltes vor Ort zugänglich machen. Einzahlungen an das Konto von Bleiberecht Bern, IBAN: CH72 0900 0000 6024 4887 5 (Vermerk Bihać).

Hintergründe: Im Camp Lipa, wo der Hungerstreik stattfand, lebten bis zum 23. Dezember rund 1500 Personen. Dann ist das ungeheizte Zeltcamp niedergebrannt. An diesem Tag wollte die IOM (Internationale Organisation für Migration) die Menschen ins Camp Bira transferieren, weil die Bedingungen in Lipa nicht mehr tragbar waren und die bosnischen Behörden keine Hilfe leisteten. Das Camp begann zu brennen als alle das mit Stacheldraht umzäunte Gelände des Camps unter Zwang der Polizei verlassen hatten. Niemand wurde verletzt, doch die allermeisten verbrachten die Folgenächte ohne Obdach in eisiger Kälte. Sieben Tage nach dem Brand steckten die verantwortlichen Akteur*innen dann fast 1000 Menschen in insgesamt 19 Busse. Die Menschen hofften, man würde sie nun an einen sicheren Ort bringen. Eingesperrt in den Bussen warteten sie fast 30 Stunden. Während der gesamten Zeit durften die Busse nur kurz für Toilette und Rauchpause verlassen werden. Informationen gab es nicht. Eine betroffene Person sagte: “Die Polizei und die IOM, sie sprechen nicht mit uns. Wir wissen nicht, was mit uns geschieht.” Nach über einem Tag mussten sie die Busse wieder verlassen und zurück ins ehemalige Camp Lipa gehen, wo sie die restlichen beiden noch bestehenden Zelte ebenfalls zerstört vorfanden. Erst vor Neujahr hat die bosnische Armee in Lipa neue Zelte errichtet. Nahrung gab es die ganze Zeit über – und bis heute – zu wenig. Das Rote Kreuz kann oder will vor Ort nicht genügend Mittel zur Verfügung zu stellen. Die Rationen sind zu klein, um davon satt zu werden, berichten die Menschen im Camp.
Nicht nur in Lipa ist Lage extrem prekär. Nach wie vor starten in Bosnien täglich Menschen, um über die Grenze nach Kroatien Richtung EU zu gelangen. Im Namen des europäischen Grenzregimes kommt es täglich zu Pushbacks durch die kroatische Grenzpolizei. Diese nimmt den Menschen systematisch Handies, Schuhe und Jacken ab und drängt sie – meist mit Schlägen – zurück nach Bosnien. Im total militarisierten und überwachten Grenzgebiet sind deshalb tausende blockiert. Nur ein Teil befindet sich in den menschenunwürdigen und überfüllten Camps wie jenem in Lipa. Da es an Platz mangelt und die Behörden nicht alle aufnehmen, schlagen sich tausende auf eigene Faust in Ruinen oder verlassenen Gebäuden durch. Solidarität ist dringend gefragt.

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