#HerkunftistkeinVerbrechen

Petition Armut ist kein Verbrechen

Die Petition „Armut ist kein Verbrechen“ setzt sich für Menschen ohne Schweizer Pass ein. Gerade in der Pandemie zeigt sich, für wen die schweizerischen „Sozial“-werke sozial sind: Hauptsächlich für Menschen mit schweizerischem Pass. Für Menschen ohne das Papier „weisses Kreuz auf rotem Grund“ gibt es keine soziale Absicherung. Denn sie laufen Gefahr, ihre Aufenthaltsberechtigung zu verlieren, wenn sie Sozialhilfe beanspruchen. MSN fordert nicht nur einen bedingungslosen Zugang zur Sozialhilfe für alle die es brauchen, sondern auch sichere Aufenthalte für Menschen. Gerade die Pandemie zeigt die diskriminierende Verschränkung staatlicher Sozialhilfe und Aufenthalt.

MSN unterstützt die Petition und fordert zusätzliche Schritte. Weder Armut noch Herkunft sind ein Verbrechen:
• Niemand ohne Schweizer Pass soll Angst vor Abschiebungen haben: Wir fordern, dass der Sozialhilfebezug nicht an die Aufenthaltserlaubnis gekoppelt ist.
• Vorläufig aufgenommene Personen sollen einen unbefristeten Aufenthaltsstatus erhalten. Ein Härtefallgesuch muss unabhängig davon beantragt werden können, ob die Person Sozialhilfe braucht. Denn nur mit einem sicherem Aufenthaltsstatus können Menschen Arbeit und Wohnung finden
• Gerade die Pandemie zeigt, dass Menschen ohne Papiere von Armut betroffen sind: Sie sollen ein Härtefallverfahren beantragen können, ohne eine so genannte „Arbeitszusicherung“ vorweisen zu müssen.

Schikane: Polizeikontrolle im Rückkehrzentrum

Kanton Bern, 29. Januar 2021

„Am 22. Januar 2021 fuhr ich mit dem Auto eines Freundes in das Rückkehrzentrum in dem ich wohne. Als ich auf dem Parkplatz innerhalb des Rückkehrzentrums aussteigen wollte, wurde ich von der Polizei gestoppt. Sie sagten, bitte zeigen sie mir ihren Fahrzeugausweis, den Führerausweis und sie forderten mich auf, mich auszuweisen. Die Polizisten sagten: ‚Ah du bist illegal.‘ Ich sagte ihnen: ‚Ja, ich weiss ich bin illegal seit 2018, aber hier wohnen nur illegalisierte Menschen.‘ Sie erklärten mir, ich solle zurück in ‚mein Land‘. Dann habe ich gesagt: ‚Nein, ich gehe nicht zurück.‘ Da änderte sich ihr Tonfall. Und ich musste mit ausgestreckten Armen  vor dem Auto stehen und sie durchsuchten mich am ganzen Körper.  Ich durfte auch nicht mehr reden. Sie behandelten mich wie eine gefährliche Person. Alle Personen im Camp schauten zu und fragten sich sicher, was ich wohl gemacht habe. Ich war total ausgestellt. Ich finde das ist kein respektvoller Umgang. Dann riefen sie sogar noch Verstärkung. Ich bat sie darum dass ein Freund für mich dolmetschen konnte, aber sie verweigerten es mir. Dann kam ein Polizeibus und ich musste einsteigen. Sie fuhren mit mir zur Polizeistation. Auf der Polizeistation wurde ich befragt: ‚Weshalb ich noch hier sein? Ob ich arbeite? Und sie erklärten mir, dass ich nicht hier sein dürfe.‘ Auch auf dem Polizeiposten war niemand, der mir übersetzte. So verstand ich gar nicht alles was sie mich fragten. Das ist ebenfalls respektlos. Endlich liessen sie mich gehen.

Sie haben mich im Rückkehrzentrum wie ein Tier behandelt. Dabei sind hier alle illegal. Und trotzdem haben sie mich auf den Polizeiposten genommen. Ist das Respekt?“

Sonderflüge: Angst und Schrecken in den Camps

Biel, 25. Januar 2021, Menschen aus Äthiopien vor einem angekündigten Sonderflug

„Die Menschen in den Camps haben grosse Angst. Einige können nicht mehr schlafen. Jedes Mal wenn sie einen Schlüssel hören, denken sie die Polizei kommt. Es hat Leute mit Kindern in den Camps. Sie können sonst nirgends. Einige überlegen bei Freunden zu übernachten, weil sie nicht wollen, dass die Polizei sie verhaftet. Jeden Tag kommt die Polizei ins Camp. Dann sehen die Leute die Polizei und sie haben Angst. Viele sind seit vielen Jahren in der Schweiz – sechs, sieben oder acht Jahre – sie können nicht zurück. In Äthiopien haben sie nichts und es herrscht jetzt Krieg. Der psychische Stress ist sehr gross.“

Zwei Geflüchtete aus Äthiopien im Rückkehrzentrum Biel Bözingen

Demo | 9.11.2019 | Reden | Discours | Speeches

DE: Frauen in Camps | Camps im Tschad | Foltercamps in Libyen | Hotspotcamps in Griechenland | Bundesasylcamps in der Schweiz 2x | Asylcamps in den Kantonen | Nothilfecamps in den Kantonen

FR: Les femmes dans les camps | Les camps au Tchad | Les camps de torture en Libye | Les camps Hotspot en Grèce | Les camps d’asile fédéraux en Suisse 2x| Les camps d’asile dans les cantons | Les camps d’aide d’urgence dans les cantons

EN: Women in camps | Camps in Chad | Torture camps in Libya | Hotspot camps in Greece | Federal asylum camps in Switzerland 2x | Asylum camps in the cantons | Emergency aid camps in the cantons

(Les traductions vont suivre///The translations will come)

„Demo | 9.11.2019 | Reden | Discours | Speeches“ weiterlesen

Demo | 9.11.2019 | Erfahrungsberichte | Testimonials | Témoignages

DE: Im Vorfeld der Demonstration „Asylcamps sind keine Lösung“ am 9. November 2019 haben uns Geflüchtete Erfahrungsberichte zum Leben in Camps geschickt.

EN: In the run-up to the demonstration „Asylum camps are not a solution“ on November 9, 2019, we are publishing testimonials about the experiences made in camps.

FR: En vue de la manifestation „Les camps d’asile ne sont pas une solution“ du 9 novembre 2019, nous publions des témoignages sur la vie dans les camps.

„Demo | 9.11.2019 | Erfahrungsberichte | Testimonials | Témoignages“ weiterlesen

Zwangsabschiebungen nach Afghanistan und Somalia starten erneut

///English///Forced deportations to Afghanistan and Somalia start again
///Français/// Les déportations forcées vers l’Afghanistan et la Somalie recommencent

EN: Afghanistan map with sites of the dead and injured in recent times
FR: Carte de l’Afghanistan avec les sites des morts et des blessés récents

///Français ci-dessous///English below „Zwangsabschiebungen nach Afghanistan und Somalia starten erneut“ weiterlesen