#Wirbleibeninbiel: Transfers nach Gampelen abgeschlossen, Solidarität weiterhin ignoriert

Transfer vom Rückkehrcamp Biel/Bözingen nach Gampelen

Transfer an den Unort Gampelen: Gestern fand der zweite Transfer von Biel/Bözingen ins Rückkehrzentrum nach Gampelen statt. 20–30 weitere Personen wurden trotz monatelangem Kampf um ihre Zugehörigkeit zu Biel nach Gampelen transferiert. Zur Begrüssung in Gampelen wurden solidarische Menschen, die helfen wollten die wenigen Habseligkeiten in die Zimmer zu räumen, vom Gelände verwiesen. Auch die mitgebrachten Brote durften nicht gemeinsam gegessen werden. Stattdessen rief das Personal des Rückkehrzentrums Gampelen die Polizei, die Ausweiskontrollen durchführte und Platzverweise erteilte. Die Begründung: Behinderung der Arbeit der ORS-Angestellte.

Quartiersolidarität: Briefübergabe vom solidarischen Quartier an den Gemeinderat

Solidarisches Quartier – ignoranter Gemeinderat Biel: Gleichzeitig wurde dem Bieler Gemeinderat vor seiner wöchentlichen Sitzung ein Solidaritätsschreiben übergeben – unterzeichnet von über 60 Bewohner*innen des Quartiers um das ehemalige Altersheim «Oberes Ried». Sie bringen darin ihre Solidarität mit dem Anliegen der Personen aus dem Camp Biel/Bözingen zum Ausdruck: «Die Menschen im Camp Biel/Bözingen gehören zu Biel. Das Quartier unterstützt die Idee, dass sie im Altersheim ‹Oberes Ried› bleiben können und dort nach Jahren in Containern endlich eine würdige Bleibe zum Leben haben.»

Der Gemeinderat hat bereits letzte Woche einen Brief von den Bewohner*innen des Rückkehrcamps Biel/Bözingen erhalten. Die Bewohnenden baten darin dringend um ein Gespräch mit dem Gemeinderat, um eine konkrete Lösung für ihren weiteren Aufenthalt in Biel zu finden. Der Gemeinderat hat bis jetzt nicht geantwortet.

Offener Brief der Bewohnenden des Rückkehrcamps Gampelen an die NKVF: Und nun sind viele der Menschen in das Rückkehrcamp Gampelen transferiert worden, obwohl die NKVF (Nationale Kommission zur Verhütung von Folter) in ihrem Bericht eindringlich abgeraten hat, noch mehr Personen in Gampelen unterzubringen. In einem offenen Brief fordern nun die Bewohnenden des Rückkehrzentrums Eschenhof in Gampelen die NKVF dazu auf, klar Stellung zu beziehen in Anbetracht dieser offenen Missachtung ihrer Einschätzung und den daraus resultierenden Empfehlungen.

Die abgewiesenen Geflüchteten aus dem Camp Biel/Bözingen sind nun an einen noch abgelegeneren, noch engeren, noch isolierteren Unort transferiert worden – obwohl die Solidarität in der Stadt Biel da ist. Was ist das für eine Politik, die alle unmenschlichen Erfahrungen der abgewiesenen Geflüchteten ignoriert, die Berichte der Kommission zur Verhütung von Folter verhöhnt und die die Solidarität einer städtischen Bevölkerung nicht beachtet? Der Gemeinderat Biel hat zu lange geschwiegen und sich nicht genug eingesetzt für die Anwohner*innen im Camp Biel/Bözingen. Es braucht jetzt eine Lösung in Biel. Für die restlichen Menschen im Camp Biel/Bözingen, denen der Transfer nach Bellelay droht und für die Menschen in Gampelen und Enggistein, die zur Stadt Biel gehören!